Vorstellungsgespräch: Tipps für einen souveränen Auftritt

Ein Vorstellungsgespräch ist keine Prüfung aber Ihre Chance, zu überzeugen. Für viele ist es eine Stresssituation: Was ziehe ich an? Was sage ich? Wie verhalte ich mich richtig? Und worauf wird eigentlich wirklich geachtet?
In diesem Artikel geben wir Ihnen praktische Tipps, mit denen Sie selbstbewusst, authentisch und professionell auftreten, egal, ob Sie Berufseinsteiger oder erfahrene Fachkraft sind.
Tipps für eine optimale Vorbereitung
- Vorbereitung ist die halbe Miete
Ohne Vorbereitung ins Gespräch zu gehen, ist wie ohne Navi in eine fremde Stadt zu fahren. Recherchieren Sie:
- Das Unternehmen: Was sind die wichtigsten Produkte, Dienstleistungen oder Werte? Gibt es aktuelle Pressemitteilungen, neue Projekte oder Veränderungen?
- Die Stelle: Welche konkreten Aufgaben, Anforderungen und Ziele sind in der Stellenanzeige genannt?
- Ihre Gesprächspartner: Wenn Sie bereits wissen, mit wem Sie das Vorstellungsgespräch führen, lohnt sich ein kurzer Blick auf LinkedIn oder die Unternehmenswebsite. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, mit wem Sie es zu tun haben, fachlich und menschlich.
Tipp: Überlegen Sie sich konkrete Beispiele, die Ihre Erfahrungen, Kompetenzen und Soft Skills belegen.
Beispiel:
Anstatt nur zu sagen: „Ich bin sehr lösungsorientiert“, erzählen Sie:
„In meinem letzten Job hatten wir kurz vor dem Monatsabschluss ein Problem mit einer fehlerhaften Datensynchronisation, das unsere gesamte Finanzplanung gefährdete. Ich habe dann kurzfristig eine manuelle Auswertung aufgebaut, mit der wir den Abschluss trotzdem fristgerecht liefern konnten. Das hat meinem Team und unserem Kunden eine Menge Stress erspart – und mir gezeigt, wie wichtig schnelle, pragmatische Lösungen sein können.“
Solche Beispiele machen Ihre Stärken greifbar, glaubwürdig und einprägsam.
- Der erste Eindruck im Vorstellungsgespräch zählt
Ob persönlich oder digital: Sie wirken bereits, bevor Sie ein einziges Wort gesagt haben. Der erste Eindruck im Vorstellungsgespräch beeinflusst maßgeblich, wie Ihre Persönlichkeit, Professionalität und Eignung wahrgenommen werden. Umso wichtiger ist es, auf folgende Punkte zu achten:
- Pünktlichkeit: Planen Sie ausreichend Zeit ein und seien Sie lieber zehn Minuten zu früh da. Wer gehetzt oder auf den letzten Drücker erscheint, wirkt unorganisiert und unvorbereitet – ein absolutes No-Go im Bewerbungsgespräch.
- Körpersprache im Bewerbungsgespräch: Eine aufrechte Haltung, ein fester Händedruck (oder bei Videocalls ein aufrichtiges Lächeln), Augenkontakt und offene Gestik signalisieren Selbstbewusstsein, Offenheit und Kommunikationsstärke.
- Kleidung im Bewerbungsgespräch: Wählen Sie ein gepflegtes, der Branche angemessenes Outfit. Im Zweifel lieber ein wenig zu formell als zu leger. Achten Sie auf Details wie saubere Schuhe, dezente Farben und eine ordentliche Frisur, auch das ist Teil Ihrer Selbstpräsentation.
- Vorstellungsgespräch per Videocall: Achten Sie auf einen neutralen Hintergrund, gutes Licht (idealerweise Tageslicht) und eine stabile Internetverbindung. Testen Sie Ton, Kamera und Technik vorab. Kleidung, Körpersprache und Auftreten sind auch hier entscheidend
- Authentisch, aber professionell kommunizieren
Ein Vorstellungsgespräch ist ein Austausch und kein Verhör. Bleiben Sie klar, fokussiert und freundlich:
- Präsentieren Sie Ihre Stärken selbstbewusst, aber ohne überheblich zu wirken
- Vermeiden Sie unprofessionellen Kritik an früheren Arbeitgebern, das wirkt unprofessionell
- Hören Sie aktiv zu und stellen Sie gezielte Rückfragen, das zeigt Interesse
Tipp: Wenn Sie eine Frage nicht direkt beantworten können, ist das kein Weltuntergang. Kommunizieren Sie offen und souverän:
„Das ist eine spannende Frage, über die ich kurz nachdenken möchte.“
- Typische Fragen und wie Sie souverän antworten
Bereiten Sie sich auf häufige Fragen vor:
- „Erzählen Sie etwas über sich.“
→ Kein Lebenslauf-Referat, sondern ein roter Faden durch Ihre Stationen mit Fokus auf das, was für die Stelle relevant ist. - „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“
→ Authentische Antworten, mit einem positiven Dreh. Beispiel Schwäche: „Ich neige manchmal dazu, zu perfektionistisch zu sein, aber ich arbeite daran, effizienter mit meinen Ressourcen umzugehen.“ - „Warum möchten Sie bei uns arbeiten?“
→ Vermeiden Sie Floskeln. Nennen Sie konkrete Gründe, z. B. Werte, Unternehmenskultur, Projekte oder Entwicklungsmöglichkeiten.
- Die Frage, die Sie stellen sollten
Am Ende werden Sie gefragt:
„Haben Sie noch Fragen?“ – Nutzen Sie diese Gelegenheit!
Beispiele:
- „Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“
- „Wie definieren Sie Erfolg in diesem Team?“
- „Welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten Sie Ihren Mitarbeitenden?“
Vermeiden Sie Fragen zu Gehalt oder Urlaub – diese Themen gehören in ein späteres Gespräch oder werden seitens des Unternehmens von selbst angesprochen
- Nach dem Gespräch: Der professionelle Abschluss
- Bedanken Sie sich persönlich am Ende des Gesprächs für die Zeit und das offene Gespräch.
- Follow-up nicht vergessen: Ein kurzer Dank per E-Mail am selben oder nächsten Tag hinterlässt einen positiven Eindruck.
Beispiel:
„Vielen Dank für das angenehme Gespräch und die spannenden Einblicke in Ihre Unternehmenskultur. Ich freue mich auf die Rückmeldung und stehe bei weiteren Fragen gern zur Verfügung.“
Fazit: Nicht nur Sie stellen sich vor, auch das Unternehmen steht auf dem Prüfstand
Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Auch Sie dürfen (und sollten) prüfen, ob die Stelle und das Umfeld zu Ihnen passen. Wer gut vorbereitet ist, klar kommuniziert und authentisch bleibt, hat beste Chancen auf den nächsten Karriereschritt.
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